Sowohl die städtische als auch die landschaftliche Seite der Kante weist sehr unterschiedliche Ausprägungen auf. Die Vertiefung erfolgte deshalb in zwei Schritten – einer Analyse und einem Ausblick auf vertiefende Planungen. Für die Bestandsaufnahme und Katalogisierung erfolgte eine Einteilung der Kante in 500 m lange Abschnitte, insgesamt 128 Einzelabschnitte. Ziel der Analyse war die zeichnerische und fotografische Erfassung der Innenkante des Grüngürtels und die Einordnung und Bewertung der unterschiedlichen Kanten und Übergänge aus:
- Sozialer Kontext
- Städtebaulich/ästhetischer Kontext
- Klimatologischer Kontext
- Biodiversitärer/ökologische Kontext
Die Bewertung nach sozialen und ästhetischen Gesichtspunkten erfolgte durch das Projektbüro Friedrich von Borries. Die Bewertung nach klimatologischen Eigenschaften der Kante führte die Universität Kassel (Fachgebiet Umweltmeteorologie) und die ökologische Bewertung das Forschungsinstitut Senckenberg (Abteilung Botanik und Molekulare Evolutionsforschung) durch.
Die Kantenanalyse hat für die einzelnen Kantenabschnitte unterschiedliche Defizite aufgespürt. Besonders defizitär ausgeprägte Bereiche wurden identifiziert und als „problematische“ Übergangszonen bezeichnet. Zukünftige Handlungsmöglichkeiten sollten vor allem für diese Bereiche aufgezeigt werden. Dazu wurden mögliche Interventionsformen entwickelt, die eine Qualifizierung der Kante für zukünftige, vertiefende städtebauliche Planungen ermöglichen sollen. Die möglichen Interventionsformen folgen dabei unterschiedlichen Ansätzen und zeigen sowohl städtebauliche und infrastrukturelle als auch interventionistische, künstlerische oder experimentelle Möglichkeiten der Weiterentwicklung der Kante.