»Die Zukunft der Stadt ist der Grünraum.«
Der 1991 initiierte GrünGürtel ist ein erfolgreiches Projekt. Viele bei der Gründung des GrünGürtels definierte Ziele – von der Raumfigur bis hin zum Schutz der regionaltypischen Landschaftsformen – wurden erreicht. Mehrere Projekte und Programme wurden ausgezeichnet und gelten als „Best Practice“. Der Fortbestand des GrünGürtels ist nicht nur durch seine Verfassung, sondern auch durch die feste Verankerung im städtischen Bewusstsein gesichert. Der GrünGürtel stellt sich deshalb den Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte auf drei Leitbildebenen:
Anbinden
Den GrünGürtel urbanisieren bedeutet, die Frankfurter Stadtentwicklung vom Grün aus zu denken. Vor dem Hintergrund von Klimawandel und neuen Lebensstilen definiert sich Qualität von Stadt mehr und mehr über die Freiraumqualität. Der GrünGürtel kann Ausgangspunkt für eine Stadtentwicklung Frankfurts sein, die auf Klimawandel reagiert und bestehende und zukünftige Freiräume dabei als wichtigste Ressource begreift. Dazu soll der GrünGürtel stärker mit dem urbanen Teil von Frankfurt verknüpft werden, damit er stärker als Teil Frankfurts wahrgenommen und genutzt werden kann.
Akzentuieren
Der GrünGürtel ist ein Natur-, Landschafts- und Erholungsraum in der Stadt. Er ist nicht von einer ästhetischen Sprache geprägt, sondern spiegelt in seiner heterogenen Erscheinung die Vielfältigkeit von Stadt wider. In der gezielten Akzentuierung einzelner Teilräume, die die zerschneidenden Infrastrukturen nicht als Schwächung, sondern als rhythmische Strukturierung begreifen, können ästhetische Schwerpunkte gesetzt werden. Diese Schwerpunkte vermeiden Nutzungskonflikte und stärken gleichzeitig den GrünGürtel als ästhetischen und sinnlichen Erlebnisund Erfahrungsraum.
Aktivieren
Ziel der Leitlinie „Aktivieren“ ist, den GrünGürtel als soziale Ausgleichsfläche für neue Formen der Nutzung, Aneignung und sozialer Produktion zu öffnen. In einer sich verdichtenden Metropolregion spielt Umweltgerechtigkeit eine besondere Rolle. Der GrünGürtel übernimmt so neben seiner ökologisch-klimatologischen und ästhetisch-sinnlichen Funktion auch eine wichtige soziale Aufgabe, um auf Herausforderungen wie demographischer Wandel, Migration und soziale Ungleichheit zu reagieren.